Hospiz & Palliative Care

Der Begriff „Hospiz“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Herberge“.

Pflegewohnhäuser, Heime sind eine solche „Herberge“, ein Zuhause für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, wo sie ganzheitliche Betreuung, Behandlung und Begleitung im letzten Lebensabschnitt und besonders in der letzten Lebensphase erfahren.

Krisenhafte Situationen – und einem Heimeintritt gehen solche Situationen meistens voraus – sollen und können durch Hospizbegleitung abgefangen werden, d. h. Hospizbegleitung beginnt nicht erst mit dem Eintritt in die letzte Lebensphase, dem Sterbeprozess, sondern setzt hier schon viel früher an.

Ein wichtiger Bereich ist auch die Begleitung der Angehörigen.

„Palliative Care“ hat seinen Ursprung in der Hospizbewegung, die in den 1960er Jahren im Vereinigten Königreich von Cicely Saunders begründet wurde. Der Begriff wurde 1975 durch den kanadischen Arzt Balfour Mount geprägt. Für die aus dem Englischen stammende Bezeichnung gibt es im Deutschen keine passende Übersetzung, so dass die entsprechenden Fachkreise den international gültigen Fachausdruck im Sinne der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernommen haben.

Pallium kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Mantel“. Sinnbildlich gesprochen breiten wir einen schützenden Mantel um jemanden, der diesen Schutz in der Verletzlichkeit des Lebens und im Sterben braucht.

Palliative Care wird als Konzept zur Beratung, Begleitung und Versorgung von verschiedenen Berufsgruppen in enger Vernetzung und in Hinblick auf Wunsch und Willen des Patienten umgesetzt: Neben ärztlichem und Pflegepersonal beteiligen sich auch Psychologen, Physiotherapeuten, Seelsorger, Sozialarbeiter sowie ehrenamtliche Helfer. Auch Angehörige werden als nahestehende Begleiter des Schwerkranken miteinbezogen und erfahren ebenso wie der Patient Unterstützung und Zuwendung.

Eine Grundhaltung der Palliative Care ist die Akzeptanz der Endlichkeit des Lebens. Daher wird das künstliche Verzögern des Sterbens abgelehnt, ebenso die aktive Sterbehilfe.

Definitionen der WHO: 1990 veröffentlichte die WHO eine Definition für das Betreuungskonzept, 2002 wurde diese Definition von einer neuen Version abgelöst.

Danach ist Palliative Care …

„…ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und deren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen: durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.“

Um mit den Herausforderungen in der Arbeit im Pflegeheim gut zurecht zu kommen, werden die Mitarbeiter/innen nach einem Curriculum des Dachverbandes Hospiz Österreich in Hospiz und Palliative Care geschult.


Das Gütesiegel

Das Gütesiegel wird für 5 Jahre verliehen.

In diesem Zeitraum müssen die angeführten Nachweise erbracht bzw. alle vorgegebenen Kriterien erfüllt werden.

  1. Mind. 80% des gesamten Personales sowie Haus- und Pflegedienstleitung müssen die Basisschulung HPCPH absolviert haben.
    Nachschulung von neuen Mitarbeiter/innen in den Schulungsdurchgängen in nachfolgenden SPWH.
  2. Das hausinterne Hospiz- und Palliativteam (internes HPC-Team) ist ernannt und die/der HPC-Beauftragte hat den interdisziplinären Basislehrgang Palliative Care absolviert.
  3. Laufende Fortbildung für mind. 80% des Personals zu Hospiz und Palliative Care, zumindest 16 h in 5 Jahren pro Mitarbeiterin.
  4. Hospiz-Grundausbildung von mind. einem Mitglied des hausinternen HPC-Teams innerhalb von zwei Jahren
  5. Durchführung von hausinternen OE-Treffen (4x jährlich mit Ergebnisprotokoll lt. Vorgabe und TN-Liste)
  6. Organisation regelmäßiger interdisziplinärer Treffen vor Ort mit Kooperationspartner/innen (Hausärzte, Mobiles Palliativteam, Hospizteam, ea. MA usw.) mind. 2 x jährlich
  7. Führen der vorgegebenen Dokumentation, Ist-Analysen und Statistik; Meldung 1 x jährlich an die Projektleitung des Hospizvereines Steiermark zum vereinbarten Termin
  8. Teilnahme am Steiermark weiten Austauschtreffen 1x jährlich (zumindest 1 Person des Hauses)


Der grafische Entwurf für das Gütesiegel stammt von Miriam Derler

„Zwei Ellipsen. Ein Kreis symbolisiert die Einheit und Unendlichkeit, auch Schicksal und Zeitlosigkeit, als Prinzip der Wiederkehr. Die Überlagerung von zwei bedeutet Zusammensein, hinter jemandem stehen – begleitend und unterstützend. Gemeinsam einen Weg gehen. Eine Ellipse ist der Schatten eines Kreises. Die Ellipsen bilden ein Herz. Das Herz ist das Symbol der Liebe und des Lebens. Es ist der Muskel im menschlichen Körper, der sich nie ausruhen darf. Somit symbolisiert es Ausdauer und Durchhaltevermögen. Es kann aber auch bedeuten, mit Herzblut bei einer Sache zu sein und es gibt Momente, an denen „einem das Herz in die Hose rutscht.“ Das Herz ist das Zentrum des Seins. Das Logo zeigt, dass Menschen, die damit in Verbindung stehen, das Herz am richtigen Fleck haben und ihre Begleitung sehr wertvoll ist.“